ich gehe
unter
unter unter unter
ich ich ich
treibe in den wellen
wellen wellen ich wellen ich
weiß nicht
ob ich
tauchen
auf- soll
ich weiß
es nicht
die_mildnis - 28. Mai, 23:18
Geh wohin der Pfeffer wächst und
friss die Bäume leer, friss
die Sträucher kahl bis dir die Kehle
brennt, die Speiseröhre glüht
wie ein Gewehrlauf
bis du Feuer speist
eine Stichflamme um die Welt
jagst, deine geliebte Welt
meine träge stolze Nebenbuhlerin
blinzelt nicht.
Dahinter ein schwarzer Kometenschweif
ein verkohlter Pfad
von Süd nach Nord
ein neuer Längengrad
tätowiert Ozeane und Steppen
Gebirgszüge, Flüsse, Weizenfelder
bis er vor mir Halt
macht, impotent, verschüchtert
und mir wieder nur die Aura versengt.
Komm doch! - rufe ich - wenn du dich traust!
Komm! Und brenn mir die Haut vom Leib
ich habe noch eine zweite! Ich habe so
viele es braucht zum Überleben.
Sie wuchern sonst
bis ich ersticke.
Die flimmernde Luft
weiß glühendes Glas
spiegelt
in der Ferne dein Gesicht
auf eine Staubwolke
es glotzt gigantisch-
grau mit aufgerissenen
Pferdeaugen.
Und meine einzige
Haut verdampft
seufzend
und ich bin frei.
Die Welt blinzelt träge, aber
ihre Indifferenz
ein Liebesbeweis.
die_mildnis - 15. Mai, 00:32
Der Flieder lodert
in den Himmel
und facht ihn noch an.
Kreischendes Blau!
Hornhautversengend.
Ohrenbetäubend.
Mein Körper lauernd,
aber gelähmt
vor Ehrfurcht und Entsetzen.
Mein Schatten verbleicht in Sekunden,
nur meine Augen funkeln braun,
Dunkelbraun.
Ich warte auf Wolken,
es dampft.
Ich warte
und warte, es zischt,
bis ahnungslos,
stoisch,
ein weißes Lid
sich vor die Sonne schiebt
- denn meine eigenen kann ich nicht schließen.
In der Nacht,
salzig rauh,
reibt deine Haifischzunge mich auf,
Nacht für Nacht
pflücken deine trockenen Hände
Schorf
von alten Wunden: Rubine!
Wer hätte gedacht,
daß die Ackerfurchen
Schätze bergen?
Ein Fremder dringt in mich ein,
ein Geschöpf Gottes.
Morgens
keimen in mir
seine Unruhe und seine
zersplitterten Träume.
die_mildnis - 15. Mai, 00:31